23.8.2025
Dr. Alfred Tomatis hat bei seinen Forschungen ein besonderes Augenmerk auf die Untersuchung des akustischen Milieus im Mutterleib gelegt.
In einem fortgeschrittenen Stadium der Hörtherapie wird neben Musik die Aufnahme der Stimme der Mutter in gefilterter Form eingesetzt. Betont werden vor allem die Obertöne der Stimme. Damit kann auf sehr frühe und vorbewusste Hörprägungen, auf die Anfänge der Kommunikation zurückgegriffen werden. Das Hörsystem wird so nicht nur in seinen physiologischen, sondern auch in seinen psychischen Grundlagen angesprochen und mobilisiert. Nachreifungsprozesse können angeregt und in Gang gesetzt, Sicherheit und Bindung gestärkt werden.
Das Hören der Mutterstimme wirkt sehr stark auf die emotionalen Anteile eines Menschen. Es weckt und stärkt die vorbewusste Erinnerung an die Geborgenheit und Verbundenheit im Mutterleib. Sicherheit und Bindung sind die Grundvoraussetzungen für eine gesunde menschliche Reifung. Wenn diese Voraussetzungen gestärkt werden, können Entwicklungsschritte gemacht werden. Selbstvertrauen und zunehmende Unabhängigkeit entstehen und Resilienz entwickelt sich, also die Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung und Wachstum zu nutzen.